INFO
Daniel Spoerri
Museum of the Disorder
07/09/2021 - 13/03/2022
TEXT
Die Langen Foundation ist ein Ort, der aus einer großen Leidenschaft für das Sammeln, Erleben und Bewahren von Kunst entstanden ist.
Mit einer Ausstellung des Künstlers Daniel Spoerri (*1930 in Rumänien) präsentiert die Langen Foundation einen der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst, dessen künstlerisches Werk auf den Fundstücken und den Rudimenten des gelebten Lebens basiert. Seine Assemblagen entstehen aus dem leidenschaftlichen Sammeln von Alltagsgegenständen, kuriosen Zufallsfunden und Reliquien, die er auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden findet.
Spoerri, der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden ist, gehört aber auch zu den Künstlern, die die rheinländische Kunstszene maßgeblich geprägt und bereichert haben. Er gründete 1968 das legendäre „Restaurant Spoerri“ und die „Eat Art Gallery“ in der Düsseldorfer Altstadt und war ein enger Weggefährte von Joseph Beuys. Auf die Düsseldorfer Jahre folgten eine Professur und die Initiative eines „Musée Sentimental“ in Köln.
Daniel Spoerri, der zunächst als Balletttänzer, Regisseur und Poet in der Schweiz und Paris begann, wandte sich Ende der 50iger Jahre mehr und mehr der Bildenden Kunst zu. 1960 gründete er mit seinen Künstlerkollegen, darunter Arman, Yves Klein, Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely die Künstlergruppe der Nouveaux Réaliste. Ihnen ging es in ihrer Kunst nicht um eine realistische Abbildwirklichkeit, sondern sie erklärten die Dinge des Alltags zu ihrem Medium der Kunst. Es entstehen die ersten Fallenbilder von Spoerri, bei denen er ein Stück Alltagswirklichkeit einfängt und wie in einer Falle festhält. Seine EAT ART sind die Zeugnisse von Tischgelagen, bei denen Spoerri die Reste der Mahlzeiten einer Tischgesellschaft mit Leim und Konservierungsstoffen zu einem Objektbild fixiert. Der banale Vorgang des Essens wird zu einem künstlerischen Akt verwandelt. Seine Arbeiten bilden ein Archiv an materieller Kultur, emotionalen Erinnerungen, sinnlicher Wahrnehmung, körperlichen Genüssen, beinah animalischen Trieben und sozialen Riten, die Spoerris Faszination für die tiefen Strukturen des menschlichen Seins offenbaren. Das Werk von Spoerri ist in internationalen Museen und Sammlungen vertreten, und wurde weltweit in Museen präsentiert. Heute lebt und arbeitet Spoerri in Hadersdorf und Wien in Österreich und in seinem IL GIARDINO in Seggiano in Italien.
In einem Interview äußerte Spoerri einmal den Wunsch, ein Museum der Unordnung schaffen zu dürfen. Die Langen Foundation mit ihrer klaren und präzisen Architektur bietet einen großartigen Kontrast zur Kunst von Daniel Spoerri, um genau hier einen Ort der Unordnung entstehen zu lassen. Die Ausstellung, in der rund 150 Werke aus wesentlichen Schaffensphasen zu sehen sein werden, würdigt ihn als einen zentralen Akteur der europäischen Nachkriegskunst. Die bedeutenden Werkgruppen und -Medien von den Tableau Piège, über die Piège-À-Mot, Brotteigobjekte, Sevilla-Serie, Carneval des Animaux, Erst letzt das Erste, Was bleibt! bis zu Spoerris Bronze-Werkgruppe der Prillwitzer Idole werden präsentiert.
Die Ausstellung ist kuratiert von Mara Sporn und findet in Kooperation mit dem Ausstellungshaus Spoerri in Hadersdorf (Österreich) und der ARTOMA Gmbh (Kunst-und Kulturmanagement) statt.
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Daniel Spoerri
Museum of the Disorder
07/09/2021 - 13/03/2022
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Die Langen Foundation ist ein Ort, der aus einer großen Leidenschaft für das Sammeln, Erleben und Bewahren von Kunst entstanden ist.
Mit einer Ausstellung des Künstlers Daniel Spoerri (*1930 in Rumänien) präsentiert die Langen Foundation einen der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst, dessen künstlerisches Werk auf den Fundstücken und den Rudimenten des gelebten Lebens basiert. Seine Assemblagen entstehen aus dem leidenschaftlichen Sammeln von Alltagsgegenständen, kuriosen Zufallsfunden und Reliquien, die er auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden findet.
Spoerri, der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden ist, gehört aber auch zu den Künstlern, die die rheinländische Kunstszene maßgeblich geprägt und bereichert haben. Er gründete 1968 das legendäre „Restaurant Spoerri“ und die „Eat Art Gallery“ in der Düsseldorfer Altstadt und war ein enger Weggefährte von Joseph Beuys. Auf die Düsseldorfer Jahre folgten eine Professur und die Initiative eines „Musée Sentimental“ in Köln.
Daniel Spoerri, der zunächst als Balletttänzer, Regisseur und Poet in der Schweiz und Paris begann, wandte sich Ende der 50iger Jahre mehr und mehr der Bildenden Kunst zu. 1960 gründete er mit seinen Künstlerkollegen, darunter Arman, Yves Klein, Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely die Künstlergruppe der Nouveaux Réaliste. Ihnen ging es in ihrer Kunst nicht um eine realistische Abbildwirklichkeit, sondern sie erklärten die Dinge des Alltags zu ihrem Medium der Kunst. Es entstehen die ersten Fallenbilder von Spoerri, bei denen er ein Stück Alltagswirklichkeit einfängt und wie in einer Falle festhält. Seine EAT ART sind die Zeugnisse von Tischgelagen, bei denen Spoerri die Reste der Mahlzeiten einer Tischgesellschaft mit Leim und Konservierungsstoffen zu einem Objektbild fixiert. Der banale Vorgang des Essens wird zu einem künstlerischen Akt verwandelt. Seine Arbeiten bilden ein Archiv an materieller Kultur, emotionalen Erinnerungen, sinnlicher Wahrnehmung, körperlichen Genüssen, beinah animalischen Trieben und sozialen Riten, die Spoerris Faszination für die tiefen Strukturen des menschlichen Seins offenbaren. Das Werk von Spoerri ist in internationalen Museen und Sammlungen vertreten, und wurde weltweit in Museen präsentiert. Heute lebt und arbeitet Spoerri in Hadersdorf und Wien in Österreich und in seinem IL GIARDINO in Seggiano in Italien.
In einem Interview äußerte Spoerri einmal den Wunsch, ein Museum der Unordnung schaffen zu dürfen. Die Langen Foundation mit ihrer klaren und präzisen Architektur bietet einen großartigen Kontrast zur Kunst von Daniel Spoerri, um genau hier einen Ort der Unordnung entstehen zu lassen. Die Ausstellung, in der rund 150 Werke aus wesentlichen Schaffensphasen zu sehen sein werden, würdigt ihn als einen zentralen Akteur der europäischen Nachkriegskunst. Die bedeutenden Werkgruppen und -Medien von den Tableau Piège, über die Piège-À-Mot, Brotteigobjekte, Sevilla-Serie, Carneval des Animaux, Erst letzt das Erste, Was bleibt! bis zu Spoerris Bronze-Werkgruppe der Prillwitzer Idole werden präsentiert.
Die Ausstellung ist kuratiert von Mara Sporn und findet in Kooperation mit dem Ausstellungshaus Spoerri in Hadersdorf (Österreich) und der ARTOMA Gmbh (Kunst-und Kulturmanagement) statt.