INFO
FORT
Limbo
09/09/2017 - 01/04/2018
TEXT
Die Langen Foundation freut sich die Einzelausstellung Limbo des Künstlerkollektivs FORT zu zeigen. Bestehend aus Jenny Kropp (*1978 in Frankfurt a. Main) und Alberta Niemann (*1982 in Bremen) realisieren FORT Installationen, Videos und Performances. In ihren meist ortsbezogenen Arbeiten beschäftigen sie sich mit dem Verschwimmen der Grenzen von Alltäglichem und Mystischen, von Rationalem und Irrationalem und machen für die Betrachter erfahrbar, wie brüchig diese Ordnung ist.
Dazu arbeiten FORT mit Alltagsgegenständen, die sie in den Ausstellungsraum übertragen oder schaffen Raumsituationen, die oftmals an Filmsets erinnern. Ihre Versatzstücke aus der Realität stammen aus unserer urbanen Lebenswelt: Einzelne architektonische Elemente wie Fenster oder Türen, ebenso wie eine komplette Tankstelle oder die Einrichtung eines Drogeriemarkts der Kette Schlecker werden als Readymades verwendet oder minutiös genau nachgebaut. Doch durch subtile Eingriffe und bewußte Setzung von Leerstellen transformieren FORT die vertrauten Objekte, so dass das vermeintlich Bekannte eigenartig und fremd erscheint.
Dabei spiegeln die leicht ins Fantastische kippenden Bildräume wider, wie stark filmisches Sehen die Gegenwart kulturell bestimmt. Kino dient hierbei nicht nur als Referenzpunkt und Inspirationsquelle, sondern bildet auch die Vorlage für die Rezeption der Arbeiten von FORT, die sich weniger begrifflich als über das Erleben erschließen. Die geschaffenen Szenerien evozieren Stimmungen und laden in ihrer Uneindeutigkeit die Betrachter dazu ein, Geschichten ihrer eigenen Vorstellung zu entwickeln. Aufgeladen mit imaginativer Kraft können Objekte dabei wie lebendig wirken, so dass sich in den Settings immer wieder auch die Frage nach der Grenze zwischen belebter und unbelebter Welt stellt.
Für ihre Ausstellung in der Langen Foundation haben FORT eine Reihe neuer Arbeiten entwickelt, die die Betrachter in eine Atmosphäre eintauchen lassen, die auf erstaunliche Weise zwischen grausam, melancholisch und humorvoll changiert. Zwischen verlassenen Löwenkäfigen, geheimnisvollen Wohnungstüren und einer Gruppe verschiedener Hundehütten, die eher menschlichen als tierischen Behausungen ähneln, wird spürbar wie das Wilde, Unbewußte zivilisiert, zugerichtet und architektonisch eingehegt wird. Ein Display kopfloser Büsten, die sich in einem Schaufenster aneinanderreihen, verstärkt die Wirkung des Arrangements, das komplexe Fragen nach Domestizierung des Nicht-Rationalen aufwirft und mit einer 5 Meter hohen geballten Faust zugleich Widerstand formuliert.
FORT haben ihrer Ausstellung, die sich als politisch-poetischer Kommentar verstehen lässt, den Titel Limbo gegeben. Dieser mehrdeutige Begriff kann im Englischen einerseits Gefangenschaft bedeuten, steht aber gleichermaßen auch für einen Schwebezustand oder einen imaginären Ort verlorener und vernachlässigter Dinge.
FORT wurde 2008 von Alberta Niemann (*1982 in Bremen) , Jenny Kropp (*1978 in Frankfurt/Main) und Anna Jandt (*1980 in Bremen) gegründet. Seit 2014 arbeiten Jenny Kropp und Alberta Niemann unter dem Namen FORT als Künstlerduo weiter. Sie leben und arbeiten in Berlin. Wichtige Einzelausstellungen waren Night Shift, Casino – Forum d’art contemporain, Luxembourg (2017), Retired, LWL. Museum für Kunst und Kultur, Münster (2016), Shift, kestnergesellschaft, Hannover (2015) und Morgen letzter Tag, Kunsthaus Dresden (2913). 2015 erhielt FORT den Cremer-Preis, 2014 das Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung für New York und 2012 das Karl Schmidt-Rotluff Stipendium.
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FORT
Limbo
09/09/2017 - 01/04/2018
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Die Langen Foundation freut sich die Einzelausstellung Limbo des Künstlerkollektivs FORT zu zeigen. Bestehend aus Jenny Kropp (*1978 in Frankfurt a. Main) und Alberta Niemann (*1982 in Bremen) realisieren FORT Installationen, Videos und Performances. In ihren meist ortsbezogenen Arbeiten beschäftigen sie sich mit dem Verschwimmen der Grenzen von Alltäglichem und Mystischen, von Rationalem und Irrationalem und machen für die Betrachter erfahrbar, wie brüchig diese Ordnung ist.
Dazu arbeiten FORT mit Alltagsgegenständen, die sie in den Ausstellungsraum übertragen oder schaffen Raumsituationen, die oftmals an Filmsets erinnern. Ihre Versatzstücke aus der Realität stammen aus unserer urbanen Lebenswelt: Einzelne architektonische Elemente wie Fenster oder Türen, ebenso wie eine komplette Tankstelle oder die Einrichtung eines Drogeriemarkts der Kette Schlecker werden als Readymades verwendet oder minutiös genau nachgebaut. Doch durch subtile Eingriffe und bewußte Setzung von Leerstellen transformieren FORT die vertrauten Objekte, so dass das vermeintlich Bekannte eigenartig und fremd erscheint.
Dabei spiegeln die leicht ins Fantastische kippenden Bildräume wider, wie stark filmisches Sehen die Gegenwart kulturell bestimmt. Kino dient hierbei nicht nur als Referenzpunkt und Inspirationsquelle, sondern bildet auch die Vorlage für die Rezeption der Arbeiten von FORT, die sich weniger begrifflich als über das Erleben erschließen. Die geschaffenen Szenerien evozieren Stimmungen und laden in ihrer Uneindeutigkeit die Betrachter dazu ein, Geschichten ihrer eigenen Vorstellung zu entwickeln. Aufgeladen mit imaginativer Kraft können Objekte dabei wie lebendig wirken, so dass sich in den Settings immer wieder auch die Frage nach der Grenze zwischen belebter und unbelebter Welt stellt.
Für ihre Ausstellung in der Langen Foundation haben FORT eine Reihe neuer Arbeiten entwickelt, die die Betrachter in eine Atmosphäre eintauchen lassen, die auf erstaunliche Weise zwischen grausam, melancholisch und humorvoll changiert. Zwischen verlassenen Löwenkäfigen, geheimnisvollen Wohnungstüren und einer Gruppe verschiedener Hundehütten, die eher menschlichen als tierischen Behausungen ähneln, wird spürbar wie das Wilde, Unbewußte zivilisiert, zugerichtet und architektonisch eingehegt wird. Ein Display kopfloser Büsten, die sich in einem Schaufenster aneinanderreihen, verstärkt die Wirkung des Arrangements, das komplexe Fragen nach Domestizierung des Nicht-Rationalen aufwirft und mit einer 5 Meter hohen geballten Faust zugleich Widerstand formuliert.
FORT haben ihrer Ausstellung, die sich als politisch-poetischer Kommentar verstehen lässt, den Titel Limbo gegeben. Dieser mehrdeutige Begriff kann im Englischen einerseits Gefangenschaft bedeuten, steht aber gleichermaßen auch für einen Schwebezustand oder einen imaginären Ort verlorener und vernachlässigter Dinge.
FORT wurde 2008 von Alberta Niemann (*1982 in Bremen) , Jenny Kropp (*1978 in Frankfurt/Main) und Anna Jandt (*1980 in Bremen) gegründet. Seit 2014 arbeiten Jenny Kropp und Alberta Niemann unter dem Namen FORT als Künstlerduo weiter. Sie leben und arbeiten in Berlin. Wichtige Einzelausstellungen waren Night Shift, Casino – Forum d’art contemporain, Luxembourg (2017), Retired, LWL. Museum für Kunst und Kultur, Münster (2016), Shift, kestnergesellschaft, Hannover (2015) und Morgen letzter Tag, Kunsthaus Dresden (2913). 2015 erhielt FORT den Cremer-Preis, 2014 das Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung für New York und 2012 das Karl Schmidt-Rotluff Stipendium.