INFO
Minjung Kim
29/09/2019 - 22/03/2020
TEXT
Kuratorin: Christiane Maria Schneider
Die Langen Foundation freut sich, die erste Einzelausstellung in Deutschland von Minjung Kim (*1962) zu präsentieren.
Minjung Kim ist vor allem bekannt für ihre collagierten Arbeiten aus Schichten von Hanji Papier. Mit den abstrakten Kompositionen, die sie aus diesem Papier entwickelt, steht Kim in der Nachfolge von Dansaekhwa, einer für die asiatische Gegenwartskunst höchst einflussreiche Gruppierung von Künstlern, welche die koreanische Kunst in den 1970er Jahren bestimmte.
Bereits seit ihrer Kindheit wurde Minjung Kim in traditioneller Kalligrafie und Tuschmalerei ausgebildet. Nach ihren Studien an der Hongik Universität in Seoul, die von Park Seo-Bo geleitet wurde, setzte sie ab 1991 ihr Studium in Mailand an der Accademia di Belle Arti di Brera fort, wo sie sich intensiv mit westlicher Kunstgeschichte beschäftigte und Künstler wie Carl Andre, Constantin Brancusi, Franz Kline oder Brice Marden für sie einflussreich wurden. Seither in Italien und Frankreich lebend, zeichnet es ihre Arbeit in besonderer Weise aus, wie sie östliche und westliche künstlerische Ansätze in ihrem Werk zusammenführt.
Auch in Europa setzt Kim das Arbeiten mit Hanji Papier fort, einem Material, das tief in der historischen Kultur Koreas verwurzelt ist. Als fester Bestandteil des Alltags wurde es bis in das 20. Jahrhundert für Türen und Wände koreanischer Häuser verwendet und dient für Verpackungen aller Art ebenso wie für künstlerische Arbeiten. Sie bearbeitet das Hanji Papier, indem sie es durch eine Kerzenflamme oder Räucherstäbchen anbrennt, bevor sie es zu einer Collage zusammensetzt. Dabei ist die Duplizierung von Lagen des verbrannten Papiers ein wesentliches Mittel um Tiefe entstehen zu lassen und Wiederholung zu visualisieren. Raum und Zeit repräsentierend, gehen die meist seriellen Werke aus einer prozessorientierten und meditativen Arbeitsweise hervor, die auf unmittelbarste Weise mit dem Körper verbunden ist. Die Künstlerin, die ihr Werk als „Visualisierung von Zen und Tao“ beschreibt, setzt kontrolliert ihren Atem ein, wenn sie das Papier mithilfe des Feuers formt.
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Minjung Kim
29/09/2019 - 22/03/2020
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Kuratorin: Christiane Maria Schneider
Die Langen Foundation freut sich, die erste Einzelausstellung in Deutschland von Minjung Kim (*1962) zu präsentieren.
Minjung Kim ist vor allem bekannt für ihre collagierten Arbeiten aus Schichten von Hanji Papier. Mit den abstrakten Kompositionen, die sie aus diesem Papier entwickelt, steht Kim in der Nachfolge von Dansaekhwa, einer für die asiatische Gegenwartskunst höchst einflussreiche Gruppierung von Künstlern, welche die koreanische Kunst in den 1970er Jahren bestimmte.
Bereits seit ihrer Kindheit wurde Minjung Kim in traditioneller Kalligrafie und Tuschmalerei ausgebildet. Nach ihren Studien an der Hongik Universität in Seoul, die von Park Seo-Bo geleitet wurde, setzte sie ab 1991 ihr Studium in Mailand an der Accademia di Belle Arti di Brera fort, wo sie sich intensiv mit westlicher Kunstgeschichte beschäftigte und Künstler wie Carl Andre, Constantin Brancusi, Franz Kline oder Brice Marden für sie einflussreich wurden. Seither in Italien und Frankreich lebend, zeichnet es ihre Arbeit in besonderer Weise aus, wie sie östliche und westliche künstlerische Ansätze in ihrem Werk zusammenführt.
Auch in Europa setzt Kim das Arbeiten mit Hanji Papier fort, einem Material, das tief in der historischen Kultur Koreas verwurzelt ist. Als fester Bestandteil des Alltags wurde es bis in das 20. Jahrhundert für Türen und Wände koreanischer Häuser verwendet und dient für Verpackungen aller Art ebenso wie für künstlerische Arbeiten. Sie bearbeitet das Hanji Papier, indem sie es durch eine Kerzenflamme oder Räucherstäbchen anbrennt, bevor sie es zu einer Collage zusammensetzt. Dabei ist die Duplizierung von Lagen des verbrannten Papiers ein wesentliches Mittel um Tiefe entstehen zu lassen und Wiederholung zu visualisieren. Raum und Zeit repräsentierend, gehen die meist seriellen Werke aus einer prozessorientierten und meditativen Arbeitsweise hervor, die auf unmittelbarste Weise mit dem Körper verbunden ist. Die Künstlerin, die ihr Werk als „Visualisierung von Zen und Tao“ beschreibt, setzt kontrolliert ihren Atem ein, wenn sie das Papier mithilfe des Feuers formt.