INFO
Park Seo-Bo
29/09/2019 - 22/03/2020
TEXT
Kuratorin: Christiane Maria Schneider
Die Langen Foundation freut sich, die erste Einzelausstellung in Deutschland von Park Seo-Bo (*1931) zu präsentieren. Park Seo-Bo gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen koreanischen Kunst und gilt als Vater der "Dansaekhwa"-Bewegung (Korean Monochrome Painting).
Park Seo-Bo gehört zu einer Generation, die durch den Koreanischen Krieg (1950-53), aus dem die Teilung des Landes in Norden und Süden folgte, existentiell betroffen war. In Abkehr von ihm fragwürdig gewordenen Werten und Traditionen experimentierte er zunächst mit westlicher Abstraktion, insbesondere der Art Informel, die er während seines Aufenthalts in Paris 1961 kennenlernte. Schon bald begann er jedoch nach einer stärker introspektiven Methode zu arbeiten, die ihre Ursprünge in der taoistischen und buddhistischen Philosophie sowie in der koreanischen Tradition der Kalligrafie hatte. Im Zentrum seines Werks steht der Schaffensprozess, der gekennzeichnet ist durch Rhythmus und Wiederholung, physischen Einsatz sowie hohe Sensibilität für Material.
Beherrschendes Element in Park Seo-Bos Werk ist die Écriture Serie, die er in den späten 1960er Jahren begann und bis heute fortführt. Écriture, das französische Wort für Schreiben, ist ein wiederkehrendes Thema in Parks OEuvre. In dieser Werkgruppe führt er für ihn zentrale Arbeitsweisen zusammen und verbindet seinen spirituellen Ansatz mit Vorstellungen von Zeit, Raum und Material. Die kontinuierlich wiederholten Bleistiftstriche nehmen die traditionelle Bedeutung der asiatischen Kalligrafie auf, zugleich existiert durch die körperbetonte Ausführung eine Nähe zum Abstrakten Expressionismus der westlichen Kunst.
1983 begann Park Seo-Bo mit der Verwendung von Hanji Papier, dem traditionellen koreanischen Papier, das aus der Rinde des Maulbeerbaums gewonnen wird. Bei diesem Prozess wird das Papier angefeuchtet in Lagen auf die Leinwand aufgebracht und mit unterschiedlichen Werkzeugen geformt und bearbeitet, so dass eine skulpturale Bildoberfläche entsteht. Diese Entwicklung zusammen mit der Einführung von Farbe ermöglichte Park eine Erweiterung seiner künstlerischen Praxis, ohne jedoch sein Anliegen, Leere durch Reduktion zu schaffen, aufzugeben.
Die Ausstellung findet im gesamten Museum statt und umfasst 40 Werke, die einen breiten Überblick über seine Praxis geben.
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Park Seo-Bo
29/09/2019 - 22/03/2020
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Kuratorin: Christiane Maria Schneider
Die Langen Foundation freut sich, die erste Einzelausstellung in Deutschland von Park Seo-Bo (*1931) zu präsentieren. Park Seo-Bo gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen koreanischen Kunst und gilt als Vater der "Dansaekhwa"-Bewegung (Korean Monochrome Painting).
Park Seo-Bo gehört zu einer Generation, die durch den Koreanischen Krieg (1950-53), aus dem die Teilung des Landes in Norden und Süden folgte, existentiell betroffen war. In Abkehr von ihm fragwürdig gewordenen Werten und Traditionen experimentierte er zunächst mit westlicher Abstraktion, insbesondere der Art Informel, die er während seines Aufenthalts in Paris 1961 kennenlernte. Schon bald begann er jedoch nach einer stärker introspektiven Methode zu arbeiten, die ihre Ursprünge in der taoistischen und buddhistischen Philosophie sowie in der koreanischen Tradition der Kalligrafie hatte. Im Zentrum seines Werks steht der Schaffensprozess, der gekennzeichnet ist durch Rhythmus und Wiederholung, physischen Einsatz sowie hohe Sensibilität für Material.
Beherrschendes Element in Park Seo-Bos Werk ist die Écriture Serie, die er in den späten 1960er Jahren begann und bis heute fortführt. Écriture, das französische Wort für Schreiben, ist ein wiederkehrendes Thema in Parks OEuvre. In dieser Werkgruppe führt er für ihn zentrale Arbeitsweisen zusammen und verbindet seinen spirituellen Ansatz mit Vorstellungen von Zeit, Raum und Material. Die kontinuierlich wiederholten Bleistiftstriche nehmen die traditionelle Bedeutung der asiatischen Kalligrafie auf, zugleich existiert durch die körperbetonte Ausführung eine Nähe zum Abstrakten Expressionismus der westlichen Kunst.
1983 begann Park Seo-Bo mit der Verwendung von Hanji Papier, dem traditionellen koreanischen Papier, das aus der Rinde des Maulbeerbaums gewonnen wird. Bei diesem Prozess wird das Papier angefeuchtet in Lagen auf die Leinwand aufgebracht und mit unterschiedlichen Werkzeugen geformt und bearbeitet, so dass eine skulpturale Bildoberfläche entsteht. Diese Entwicklung zusammen mit der Einführung von Farbe ermöglichte Park eine Erweiterung seiner künstlerischen Praxis, ohne jedoch sein Anliegen, Leere durch Reduktion zu schaffen, aufzugeben.
Die Ausstellung findet im gesamten Museum statt und umfasst 40 Werke, die einen breiten Überblick über seine Praxis geben.
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